Hallo meine Lieben,
jedes Jahr findet über Kindle Direct Publishing (KDP) eine Umfrage statt, wie zufrieden wir Autoren mit diesem Service sind. Gegen Ende der Umfrage wird dann immer der Wunsch geäußert Verbesserungen vorzutragen. Nach den Verwirrungen in den letzten Monaten, gibt es einiges, was verbesserungswürdig ist.
Nachfolgend findet ihr meine 8 Punkte zum Thema Selfpublishing über Amazon, an denen sich dringend etwas ändern sollte. Vielleicht interessiert es euch ja, was ich als Autorin über manche Dinge denke.
Alles Liebe, eure Breonna.
An was sollten wir (Amazon / KDP) Ihrer Meinung
nach baldmöglichst arbeiten, um Ihr KDP-Erlebnis zu optimieren?
1. Vollständige Herausgabe der
Käuferdaten. SP-Autoren sollten - wie jeder andere Verkäufer auch - von Amazon
die Käufer- / Leserdaten zur Verfügung gestellt werden.
2. Der Umgang mit
Negativ-Rezensionen sollte vonseiten Amazons strenger gehandhabt werden und
diese Rezensionen vor der Veröffentlichung zuerst auf ihre Richtigkeit geprüft
werden. Bei positiven Rezensionen wird das ja auch gemacht. Sehr oft beinhalten
diese "Kundenmeinungen"
bewusst falsche Inhalte und werden lediglich platziert, um dem / der Autor/in
zu schaden. Davon kann jeder Top 100-Autor ein Lied singen, denn spätestens dann gerät er ins Visier der Neider. Es sollte daher im Vorfeld überprüft werden, ob es sich nicht nur
um eine Fake-Rezension eines anderen Autors handelt, der einen unliebsamen
Konkurrenten aus dem Rennen schicken will. Dieses Problem ließe sich auf der
Stelle lösen, wenn diese Trolle wüssten, dass sie nicht mehr ungehindert und
unentdeckt ihr Unwesen treiben können, sondern mit Konsequenzen rechnen müssen.
3. Marketingtools. Auf Amazon DE
fehlen schlichtweg die entsprechenden Tools, um eigene Bücher gezielt auf der
Verkaufsplattform Amazon vorzustellen und zu bewerben, um damit die
Verkaufszahlen aktiv zu verbessern.
Gratisaktionen sind m.E. nicht der richtige Weg, um an neue Leser zu kommen, da
die eBooks, die in solchen Aktionen heruntergeladenen werden, oft ungelesen
bleiben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, mein Gratis-SUB ist auch recht
hoch, deshalb lade ich schon gar keine Gratisbücher mehr herunter.
Aktionen wie das Indie-Lesefestival
sind zwar ganz nett, bringen aber nur mäßigen Erfolg, weil zu viele Titel
aufgenommen werden. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Amazon-Empfehlungslisten.
Hier tauchen leider ausschließlich Titel der amazoneigenen Verlage sowie
sonstige Verlagstitel auf. Darin sehe ich als SPlerin einen klaren
Wettbewerbsnachteil in puncto Sichtbarkeit für eigenverlegte Bücher.
4. Auch das Folgen-Tool auf der
Authorcentralseite ist für SP-Autoren kein verwertbares Vermarktungstool,
selbst wenn es Lesern und Autoren auf den ersten Blick eine Art Newsletter suggeriert.
Der Autor hat bei diesem Tool weder die Möglichkeit einzusehen, wer ihm folgt
und wie viele Follower es tatsächlich sind noch ist dieses Tool direkt nutzbar.
Schön wäre eine richtige Newsletterfunktion, bei der der Autor die Möglichkeit
hat, sich regelmäßig (1 - 2x im Monat) an seine Leser zu wenden. Außerdem
sollten die Tools so flexibel gestaltet sein, dass sie sich auch auf Blogs oder
Webseiten integrieren lassen.
5. KDP-Service. Hier herrscht immer
öfter das große Schweigen im Wald bzw. es wird versucht, den lästigen Autor und
seine Frage / sein Problem schnellstmöglich loszuwerden. Bei mir ist jedenfalls
dieser Eindruck entstanden. Wenn es nicht absolut sein muss, nutze ich diesen
Service schon gar nicht mehr, weil´s echt nervig ist. Anstatt die Autoren zu
unterstützen, ist dieser Service zunehmend zu einem Abwimmelverein verkommen.
Sorry, dass ich es so hart sagen muss, aber es ist leider so. Es wäre
wünschenswert, wenn dort wieder Menschen sitzen würden, denen bewusst ist, dass
wir KDPler mit unseren eBooks ebenfalls zum Erfolg Amazons beitragen und dass
wir keine lästigen Bittsteller sind, sondern ein Teil des Konzernkapitals.
Schließlich tragen die SP-Buchverkäufe auch dazu bei, dass diese Gehälter
bezahlt werden können, also möchten wir, wenn wir mal ein Problem haben, auch
respektvoll behandelt werden.
6. Qualitäts-Checks. Es ist gut und
richtig, dass Amazon Qualitätschecks durchführt, aber dann bitte auch so, dass
am Ende Probleme behoben werden und
nicht noch zusätzliche geschaffen werden. Ich spreche hier insbesondere von der
neu eingeführten Rechtschreibprüfung, die wohl offensichtlich vollelektronisch
über Korrekturprogramme durchgeführt wird. Auch hier gilt, elektronische
Unterstützung ist sinnvoll, aber nicht fehlerfrei. Also die angegebenen Mängel
bitte zuerst auf Richtigkeit bzw. den Zusammenhang prüfen und im Zweifelsfall
mit dem Autor in Dialog treten, bevor irgendwelche Warnhinweise ausgegeben
werden und dann tagelang Chaos an allen Fronten herrscht. Das kostet vor allem
uns Autoren eine Menge Zeit und damit Geld, denn wenn wir uns mit derartigen
Quatsch auseinandersetzen müssen, können wir nicht an unseren Büchern
weiterarbeiten.
7. KDP select. Generell ist das eine
ganz vernünftige Geschichte. Autoren, die sich für KDP select entscheiden haben
auch zwei Vorteile: zusätzliche Tantiemen über KU und einen Eintrag in die
Sparte Exklusive Kindle eBooks, aber das war es dann auch schon. Mehr gibt es
leider nicht. Und hier sollte Amazon klar sein, dass Autoren, die exklusiv über
Amazon verkaufen dringend darauf angewiesen sind, dass sie auch die Möglichkeit
haben, auf dieser Verkaufsplattform Werbung zu treiben bzw.
werbetechnisch entsprechend unterstützt werden sollten. Hier wäre in Bezug auf
die Sichtbarkeit eine Gleichstellung mit den Autoren der amazoneigenen Verlage
wünschenswert. Wenn wir uns schon exklusiv an ein Unternehmen binden sollen,
dann sollte das auch deutliche Vorteile haben.
8. Gratisaktionen. Zu Beginn des
Selfpublishings war das ein ganz hilfreiches Tool, mittlerweile hat es sich
überlebt. Anstatt Gratisaktionen wäre es sinnvoller, für alle Autoren die
Möglichkeit zu schaffen, ihre Leseproben dauerhaft kostenfrei anzubieten.